Überspringen und zum Hauptinhalt gehen

Wie sicher ist der Inkognito-Modus/privates Surfen wirklich?

|Dashlane

Viele Benutzer gehen irrtümlicherweise davon aus, der Inkognito-Modus sei eine Art Deckmantel, der die eigene Internetaktivität gänzlich vor der Welt zu verbergen vermag. Es tut uns leid Ihnen diese Illusion zu nehmen. Die verschiedenen Optionen für „privates“ Surfen, die Ihr Webbrowser Ihnen bietet, sind kein unfehlbares Wundermittel für Ihre Bedenken in puncto Privatsphäre. Offen gesagt, könnte es sie regelrecht schockieren, wie wenig Schutz diese Optionen tatsächlich vor neugierigen Blicken bieten. Gute Gründe für ihre Verwendung gibt es aber dennoch. Heute befassen wir uns genauer damit, was Modi für privates Surfen im Internet wirklich bewirken – und was nicht.

Verfügen alle Browser über einen Privatmodus?

Alle bekannten Webbrowser bieten einen Privatmodus. In Chrome heißt er „Inkognito-Modus“. Die beiden Microsoft-Browser Explorer und Edge verfügen über den sogenannten „InPrivate-Modus“. In Firefox und Opera heißt der Modus jeweils „Privater Modus“ bzw. „Privatmodus“. Nun ja, was uns Rose heißt, wie es auch hieße, würde wahrscheinlich genauso … ähm, unsicher duften? Ja, so ungefähr. Es gibt subtile Unterschiede zwischen diesen verschiedenen Angeboten, im Prinzip funktionieren sie jedoch alle ungefähr gleich.

Was diese Modi wirklich bewirken

Einfach ausgedrückt verbergen diese Modi für privates Surfen Ihre Internet-Aktivität vor anderen, mit denen Sie sich möglicherweise einen Computer teilen: Also vor Familienmitgliedern, Kollegen, Mitbewohnern usw. Kurz gesagt: Personen mit physischem Zugriff auf Ihren Computer. Der Inkognito-Modus und seine Alternativen sorgen dafür, dass von Ihnen besuchte Websites, Informationen, die Sie in Formulare auf diesen Websites eingeben (und die in der Regel für die Autovervollständigung aufgezeichnet werden) sowie von diesen Websites platzierte Cookies nicht gespeichert werden. Aus diesem Grund eignen sich diese Funktionen hervorragend für:

  • Das Kaufen von Geschenken, wenn Sie nicht möchten, dass ein Familienmitglied sieht, wonach Sie gesucht haben
  • Die Anmeldung bei mehreren verschiedenen E-Mail- oder Social-Media-Konten, die jeweils nur einen angemeldeten Benutzer erlauben
  • Die Suche nach Dingen, die besser nicht in Ihrem Suchverlauf auftauchen sollen (als Journalist ist dies ein alltägliches Thema)
  • Die Suche nach Flugtickets, da einige Anbieter Ihnen auf der Grundlage Ihres Suchverlaufs unter Umständen andere Preise anzeigen
  • Das Besuchen anderer Websites, von denen Sie nicht möchten, dass sie automatisch in der Browserleiste ausgefüllt werden

Was diese Modi nicht können

Leider ist die Liste der Dinge, die Modi für privates Surfen nicht können, um einiges länger. Die meisten unter ihnen zeigen Ihnen tatsächlich schon beim ersten Öffnen eines neuen Browserfensters eine entsprechende Warnung an. Da die meisten Benutzer diese jedoch ignorieren, lohnt es sich, an dieser Stelle nochmal zu betonen, wozu Privatmodi nicht in der Lage sind:

  • Ihre Aktivität wird nicht vor Ihrem Internetanbieter verborgen. Dieser kann weiterhin einsehen, welche Websites Sie besuchen.
  • Dieser Punkt ist umso wichtiger, wenn Sie im Büro oder in der Schule im Internet surfen. In diesen Fällen kann Ihre Aktivität zusätzlich von der IT-Abteilung oder dem Internetanbieter des Unternehmens bzw. der Bildungseinrichtung überprüft werden. Aus diesen (und anderen naheliegenden) Gründen ist es ratsam, auf Ihrem Arbeits-/Schulcomputer auf keinen Fallen nach Inhalten zu suchen, die sie lieber privat halten möchten.
  • Genauso wenig verbergen Privatmodi Ihre Aktivität vor den von Ihnen besuchten Websites an sich. Die Daten, die Sie mit diesen Websites teilen (eingegebene Suchbegriffe, angeklickte Links usw.), werden von den Betreibern höchstwahrscheinlich weiterhin überwacht und aufgezeichnet.
  • Die Verwendung eines Privatmodus bedeutet nicht, dass Ihre Aktivität nicht auf Sie zurückgeführt werden kann. Zwar werden Cookies und Browserverlauf von Ihrem Computer gelöscht, sobald Sie das private Browserfenster schließen, allerdings nutzen viele Websites heutzutage fortschrittliche Tools wie etwa Browser-Fingerprinting, mit deren Hilfe Ihre Aktivität nach wie vor Rückschlüsse auf Ihre Identität zulässt.

Das alles soll keineswegs heißen, Modi für privates Surfen seien schlecht oder nutzlos – es ist einfach nur wichtig, ihre Grenzen zu kennen. Wenn Sie auf der Suche nach einer Option sind, um im Internet noch sicherer unterwegs zu sein, gibt es nützliche Tools wie beispielsweise VPNs, auf die wir in zukünftigen Beiträgen näher eingehen.

Melden Sie sich an, um Neuigkeiten und Updates zu Dashlane zu erhalten